Wie kann man aus CO2-Werte die CO2-Äquivalente ermitteln?

CO2-Äquivalente sind Maßeinheiten, die verschiedene Treibhausgase (wie Methan, Lachgas, SF6, Fluorchlorkohlenwasserstoffe usw.) in Bezug auf ihre Wirkung auf das Klima darstellen. Da jedes Treibhausgas eine unterschiedliche Klimawirkung (Erhöhung des Strahlungsantriebes, radiative forcing) hat, werden CO2-Äquivalente verwendet, den Gesamtklimaeffekt durch verschiedene Treibhausgasemissionen vergleichen und zu quantifizieren.

Im Klima- und Energiebericht haben die CO2-Äquivalente einen doppelten Nutzen:

  • Erstens können eben die Wirkung verschiedener THG bezogen auf CO2 als Referenz dargestellt werden. Dies spielt beim Strom keine so große Rolle, da bei der Stromproduktion im Wesentlichen (und von z.B. Methanschlupf an Erdölquellen oder Biogasanlagen abgesehen) CO2 durch Nutzung fossiler Energieträger auftreten.
  • Zweitens können die CO2-Äquivalente genutzt werden, um die THG-Emissionen und Übertragungsverluste in den Vorketten (also vor der eigentlichen Nutzung des Stroms in Form von Endenergie) zu berücksichtigen.

Wenn Sie keine Angaben zu CO2-Äquivalente haben sollten und diese von z.B. dem EVU auch nicht bereitgestellt werden können, dann müssen Sie die Werte abschätzen. Dazu empfehlen wir den Faktor 1,154, z.B.

550 g CO2/kWh Strom * 1,154 = 634,7 g CO2-Äquivalente/kWh Strom

Der Faktor ergibt sich aus der aktuellen Untersuchungen des Umweltbundesamtes UBA zur Entwicklung der spezifischen THG-Emissionen des deutschen Strommix bis 2021.

Links:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/co2-emissionen-pro-kilowattstunde-strom-steigen
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/entwicklung-der-spezifischen-kohlendioxid-8